Erfolgreicher Kickoff der Hauptstadt-Urologie
1/3 der Urologen schon dabei
Am 28.2.2020 war der Kickoff für die teilnehmenden Urologen an der Hauptstadturologie in Berlin und Brandenburg. Die Präsidentinnen des Berliner und Brandenburger Berufsverbandes der Urologen gaben einen Einblick in die hohe Arbeitsbelastung in den Praxen, die es kaum möglich macht, den enormen Wissenszuwachs in der Krebsversorgung nachzuvollziehen und auf die Behandlungssituation mit dem einzelnen Patienten herunterzubrechen.
Auch deswegen unterstützt der Präsident des Berufsverbandes Deutscher Urologen, Axel Schröder, die Initiative und sieht sie als Vorbild für eine sinnvolle Integration digitaler Technologien in die medizinische Versorgung, weil die Versorgungskompetenz von der Charité in die Praxen kommt und damit die Behandler vor Ort gestärkt werden.
Den pragmatischen Ansatz sektorenübergreifender Versorgung beschreibt der Direktor der Klinik für Urologie an der Charité, Herr Prof. Dr. Thorsten Schlomm, damit, dass nicht die Menschen zum Wissen kommen müssen, sondern das Wissen zu den Menschen kommen muss. Das gesamte medizinische Wissen muss für die Entscheidung über die beste medizinische Behandlung des einzelnen Patienten genutzt werden und dem niedergelassenen Arzt als Therapieempfehlung sinnvoll nutzbar zur Verfügung stehen. Dies sei gerade in Flächenländern wichtig, weil schwer kranke Patienten sonst weite Wege in Kauf nehmen müssen und die Versorgung nicht patientennah erfolgen kann.
Auch Patientenvertreter engagieren sich für die Hauptstadt Urologie, sie sehen einen schnelleren Zugang zu neuesten Erkenntnissen, damit Patienten unabhängig von ihrem Wohnort die bestmögliche Behandlung zu bekommen.
Unterstützt wird die Hauptstadt Urologie vom Bundesministerium für Gesundheit und der BARMER. Vom Vorstand der Charité beschlossen wurde, die Hauptstadt Urologie als eines der zentralen Innovationsprojekte für den Strategieplan “Versorgung 2030“ zu definieren.
Derzeit haben sich über 80 Urologen angemeldet, dies sind ca. 1/3 der Urologen in Berlin und Brandenburg. Zwischenzeitlich konnte mehr als 20 Patienten konkret geholfen werden, indem ihre Therapie angepasst oder sie in Studien eingeschrieben werden konnten. Dass die Hauptstadt-Urologie auch bei den Patienten ankommt, zeigt die durchgehend hohe Datenerfassung der Behandlungshistorie mit im Schnitt 48 Datenpunkten pro Patient. Inzwischen gibt es zahlreiche Anfragen aus anderen Fachbereichen, wie Gynäkologie und Kinderonkologie sowie aus der Pharmaindustrie. Erste Gespräche über mögliche Studien und Kooperationen laufen bereits.