Aus Erfahrung anders – 5 Jahre Die BrückenKöpfe.

Anlässlich des 5-jährigen Bestehens der BrückenKöpfe reflektieren die beiden Gründer Jürgen Graalmann und Harm van Maanen die letzten Jahre, was das Besondere ist und womit sie nicht gerechnet hätten. 

Die BrückenKöpfe haben sich nach ihrer Gründung sehr schnell als feste Größe in der Berliner Gesundheitsszene etabliert. Habt Ihr damit gerechnet, dass das so schnell gelingt?

Jürgen Graalmann: Ich kann mich noch gut an die Skepsis der Szene erinnern, ob wir uns nach der Leitung großer Institutionen wirklich mit einer kleinen Agentur selbstständig machen wollen. Das war auch Motivation, uns so schnell als neuer Akteur zu positionieren, der sich selbstbewusst vernetzt. Um eine relevante Rolle zu spielen, muss man sich bei den bestehenden Playern der Gesundheitswirtschaft genauso etablieren, wie in der Gesundheitspolitik, bei Startups und Investoren sowie bei Verbänden und gemeinnützigen Organisationen. Das war gerade zu Beginn mit einem sehr kleinen Team nicht einfach, hat aber von Beginn an viel Spaß gemacht, und Anspruch und Spaß treiben uns auch weiter.

Harm van Maanen: Uns war von Anfang an klar, leichter gesagt als getan. Die Anfangsphase war sehr dynamisch, wir mussten plötzlich alles wieder selbst machen. Kein Sekretariat, keine Fachabteilungen, lediglich Jürgen und ich. Es hat aber auch Spaß gemacht die eigenen operativen Fähigkeiten wiederzuentdecken und gleichzeitig sehr viel Neues dazu zu lernen. Ein Kraftakt, der sich gelohnt hat.
„Aus Erfahrung anders“ war dabei unsere Devise von Tag eins an. Wir haben zum Beispiel zum Start verankert, dass wir nicht mehr als 20 BrückenKöpfe werden wollen. An dieser Grenze haben wir dann doch schnell gekratzt und konnten dennoch nicht alle Chancen wahrnehmen, die sich ergeben haben. Die bewusste Entscheidung für Qualität über Quantität zahlt sich aber zunehmend aus, denn wir entscheiden selbst, welche Projekte wir annehmen und mit wem wir arbeiten wollen.

Was ist das Besondere an den BrückenKöpfen?

Harm van Maanen: Wir unterscheiden uns in vielen Dingen. Wenn ich einen Punkt herausheben müsste, ist es die Auswahl der Köpfe. BrückenKopf zu sein ist kein normaler Job, es ist in gewisser Weise eine Berufung. Es ist jedem im Team ein ernsthaftes Anliegen, die gesundheitliche Versorgung nachhaltig zu verbessern. Das gibt es nur ganz oder gar nicht. Denn wenn man guten Ideen zu echter Versorgungsrelevanz verhelfen will, ist das eine 24/7 Aufgabe, der man sich mit seiner gesamten Kraft widmen muss. Das Thema Gesundheit begleitet einem auch nach Feierabend. Gerade 2020 hat uns mit der Pandemie gezeigt, dass Krankheiten keine Pause kennen und - noch viel wichtiger - kein Pausieren zulassen.

Jürgen Graalmann: Die Einsatzbereitschaft unserer Köpfe beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Jeder wächst bei uns über sich hinaus. Es ist das beste Team, mit dem ich bisher angetreten bin und das macht uns sehr stolz. Aber diese hohe Identifikation mit der Aufgabe passt auch nicht zu jedem. 

War der Schwerpunkt auf Patientenorientierung, Prävention und Pflege richtig oder würdet Ihr aus heutiger Sicht einen anderen Schwerpunkt wählen.

Jürgen Graalmann: Wir haben uns mit diesem Triple P schon bewusst dicke Bretter rausgesucht. Und mit der Präzisionsmedizin ist faktisch ein viertes P hinzugekommen. Wir wollen unsere Schaffenskraft da einsetzen, wo wir die größten Hebel für die Zukunft sehen.

Harm van Maanen: Genau das ist der Punkt. Jeder, der sich auskennt, unterschreibt seit Jahren, dass wir bei Pflege, Patientenorientierung und Prävention mehr machen müssten. Im Vergleich zu vor 5 Jahren haben wir schon einiges erreicht. Ich würde die Schwerpunkte wieder so setzen und es gibt ja immer noch viel zu tun.

Was ist Euer größter Erfolg in den ersten 5 Jahren?

Jürgen Graalmann: Wir wollten nie eine weitere klassische Consulting-Unternehmung sein, sondern eine exklusive Konzept- und Beteiligungsagentur als vernetzter Think-Tank für die Entwicklung konkreter Mehr-Werte. Die strategische Führung des Deutschen Pflegetags, unser erster Fonds für Investments in Startups oder die aktuelle Gründung der Hauptstadturologie für präzise Netzwerkmedizin machen mich stolz.

Harm van Maanen: Für mich ist es auch kein einzelnes Projekt, sondern unsere Fähigkeit, sich immer wieder sehr flexibel weiter zu entwickeln und sich neuen Rahmenbedingungen und Chancen in einer dynamischen Struktur anzupassen. Auch dafür gebührt unserem Team, aber auch alle Parteien, die sich uns anvertrauen, ein großer Dank. 

Letzte Frage, was wünscht ihr euch für die nächsten 5 Jahre?

Harm van Maanen: Für mich ist mit den BrückenKöpfen ein Jugendtraum in Erfüllung gegangen. Von mir aus kann es gern so weitergehen und ich hoffe, dass wir immer mehr Menschen überzeugen können, sich an die großen Brocken heranzuwagen. Nur so bleibt unser Gesundheitssystem leistungsfähig genug für die alternde Gesellschaft.

Jürgen Graalmann: Ja, wir brauchen eine Koalition der Mutigen, die einfach auch mal machen und nicht immer nur die Risiken in den Blick nehmen. Es gibt noch viel zu tun. Wir werden weiter Brücken schlagen. Auf geht’s!